Fachprofil
Dogmatik und Dogmengeschichte – Fundamentaltheologie und theologische Erkenntnistheorie
In der römisch-katholischen Theologietradition umfasst die Systematische Theologie vor allem die Fächer der Dogmatik und Fundamentaltheologie sowie die der Moraltheologie und Sozialethik. Während die zuletzt genannten Fächer am Zentralinstitut für Katholische Theologie dem Lehrstuhl für Theologische Ethik zugeordnet sind, gehören die Dogmatik und die Fundamentaltheologie zum Disziplinenkanon des hiesigen Lehrstuhls für Systematische Theologie.
Im Mittelpunkt der Lehr- und Forschungsprogrammatik steht vornehmlich die theologische Auseinandersetzung mit der Epochenformation der Moderne, die sich im Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert herausgebildet hat. Im Mittelpunkt der Theologie der Moderne steht eine ebenso kritische wie konstruktive Vermittlung zentraler Glaubensinhalte mit philosophischen, kulturellen und gesellschaftlichen Herausforderungen, die durch das Selbst- und Weltverständnis der Moderne den heutigen Religionsakteuren auferlegt sind.
Die Dogmatik versteht sich als wahrheitsverpflichtete- und vernunftorientierte Hermeneutik des christlichen Glaubens. Ihr kommt die spezifische Aufgabe zu, die systematische Darstellung der Glaubenswahrheit und die Vergegenwärtigung ihrer Bedeutung zu leisten. Zugleich ist die Dogmatik diejenige wissenschaftlich-theologische Reflexionsinstanz, die die Verbindlichkeit der Glaubenslehre eigens in den Blick nimmt und dabei die in der kirchlichen Praxis erhobenen Wahrheits- und Geltungsansprüche im Medium dogmatischer, dogmenhistorischer und philosophischer Methoden begründet.
Die Fundamentaltheologie erörtert vom christlichen Glauben erhobene Wahrheitsansprüche in der Auseinandersetzung mit gegenwärtigen philosophischen, religiösen und weltanschaulichen Positionen. Zugleich versucht sie, in gesellschaftlich relevanten Diskursfeldern Rechenschaft zu geben über Glaube und Offenbarung als Quelle theologischer Erkenntnis. Die Fundamentaltheologie vereinigt folglich ein interdisziplinäres Methodenensemble auf sich, weil sie explizit an religionsrelevanten Fragestellungen aus den Bereichen der Philosophie, der Humanwissenschaften, der Gesellschafts- und Kulturwissenschaften sowie der Politikwissenschaften interessiert ist.